Radonbelastung und Radonstrahlung: Man kann sie messen !

Radon

Die Radonbelastung in Deutschland und Hessen

Bezüglich der Radonbelastung in Deutschland kann man regional sehr unterschiedliche Werte messen. Im Norden ist sie meist gering. In den Mittelgebirgen (Spessart, Thüringer Wald, Sauerland, Erzgebirge) und im Alpenvorland werden teilweise deutlich höhere Werte erreicht. Radon-Gas kommt also überall in der Umwelt vor. Außerdem kommt Radon – Strahlung häufig vor, wenn Baumaterialien mit erhöhter Radioaktivtät verbaut wurden. Dies sind z.B. Schlacken, Bimssteine oder Bodenbeläge aus Granit. Insbesondere in Häusern mit feuchten Kellern ist die Radonbelastung durch das wasserlösliche Gas deutlich höher. Besonders in solchen Fällen sollte man nach Radon – Gas im Haus suchen. Wir können es messen !!

Radonbelastung messen

Bild: Pixabay

In Kellern oder nicht unterkellerten Gebäudeteilen tritt Radongas besonders häufig auf. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit und von Messungen in der Bodenluft kann man Gebiete mit einer erhöhten  Radon -Konzentrationen in Gebäuden benennen. In den übrigen Gebieten gibt es jedoch keine generelle Entwarnung. Hier hilft nur die Messung im Haus.

Wenn Sie eine

statistische Karte zur Radon – Konzentration in Wohnungen sehen möchten, klicken Sie bitte hier.

Diese Karte zeigt das  Mittel der durchschnittlichen Konzentration in Aufenthaltsräumen für die Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland (Stand 2005, Quelle Bundesamt für Strahlenschutz).

Die Radon – Konzentration wird in Becquerel pro Kubikmeter angegeben (Bq/m³). Becquerel ist die Maßeinheit für die Aktivität eines radioaktiven Stoffes. Sie gibt an, wie viele Kernzerfälle pro Sekunde stattfinden.

Radon-Gas ist ein natürliches, wasserlösliches, radioaktives Gas welches ein Zerfallsprodukt von Uran darstellt. Man kann es nicht riechen, schmecken oder sehen. Es gelangt aus dem Erdboden an die Luft und verflüchtigt sich dort. Tritt es allerdings durch Undichtigkeiten ins Haus ein, reichert es sich dort an. Die Gebäudenutzer (Bewohner, Arbeitskräfte usw.) sind dann möglicherweise hohen gesundheitsschädlichen Konzentrationen von Radon ausgesetzt. Insbesondere die Zerfallsprodukte von Radongas (Pollonium, Blei, Bismut u.a.) reichern sich in der Lunge an. Eine zu hohe Konzentration in Gebäuden erhöht deshalb das Lungenkrebsrisiko deutlich und schadet somit der Gesundheit.

Regelungen zum Schutz vor Radon-Gas

Wenn Sie wissen möchten, welche Regelungen bei Neubauten, bestehenden Gebäuden oder an Arbeitsplätzen in geschlossenen Räumen gelten, lesen Sie mehr zum Thema Radon – Gas messen.

Die Radonbelastung im Haus sollte man messen

Bis Ende 2020 sind die Bundesländer gemäß Strahlenschutzgesetz verpflichtet Gebiete auszuweisen, in denen eine erhöhte Radon – Konzentration zu erwarten ist. Hierbei gelten 300 Bq/m³ als Richtwert für Innenräume. Bei Überschreitung dieses Referenzwertes sollen Maßnahmen ergriffen werden, um die Radon – Strahlung im Haus zu senken. Allerdings gibt es medizinische Untersuchungen, die ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko bereits ab 100-200 Bq/m³ aufzeigen. Im Sinne der Gesundheit sollte man also strengere Werte für Gebäude ansetzen.

 

Radongas messen – am besten über einen längeren Zeitraum

Letztendlich liefert aber nur das Messen von Radongas im Gebäude die tatsächliche Radonbelastung. Messungen in ungelüfteten Räumen über wenige Stunden bis zu drei Tagen liefern erste Hinweise auf eine Radon -Problematik. Bringt eine solche Kurzzeitmessung bereits kritische Werte hervor, ist eine Langzeitmessung über mehrere Wochen oder Monate sinnvoll, da mitunter sehr starke (jahreszeitliche) Schwankungen der Radon – Konzentration auftreten. Während der Heizperiode sind die Raumluftkonzentrationen bis zu fünf mal höher als im Sommer. Thermischer Auftrieb, schlechteres Lüftungsverhalten der Bewohner und höhere Konzentrationen im Boden sind hierfür die Ursachen.

messgerät radon

Wir können Radongas in Ihrem Haus messen

Was hilft gegen eine zu hohe Radon – Konzentration ?

Nicht nur das Abdichten von Gebäudeteilen gegen das Erdreich hilft die Radon – Konzentration zu senken. Ganz wichtig ist auch ein Austausch der Innenraumluft mit frischer, unbelasteter Außenluft. Sie ist in Deutschland nur mit äußerst geringen Konzentrationen behaftet, sodass regelmäßiges Lüften in vielen Fällen ausreicht. Ein Querlüften auf Durchzug, im Idealfall mehrmals am Tag, sorgt für einen ausreichenden Luftaustausch. Wenn das nicht möglich ist, können die Eigentümer auch technische Lüftungsmaßnahmen errichten.

Dabei sind Lüftungsanlagen vorteilhaft bei zu viel Radon im Haus. Sie kann man häufig zeitlich regeln und die Durchflussmenge des Luftstromes steuern. Allerdings sind hierfür Kernbohrungen im Mauerwerk erforderlich, was einen gewissen kostenmäßigen Aufwand bedeutet.

Bei besonders hohen Radon – Konzentrationen ist eine Absaugung im Boden bzw. unter der Bodenplatte des Hauses möglich (sogenannte Radonbrunnen). Diese Maßnahmen sind in der Regel in Gebieten mit hohem Risiko erforderlich (Erzgebirge, Thüringer Wald)

Wenn Sie Fragen haben, wie Sie das Risiko durch Radon – Gas für Ihre Gesundheit senken können, sprechen sie uns gerne an. IHR Baubiologe kann bei einer zu hohen Radonbelastung messen und Abhilfe schaffen.

Radonbelastung erhöht Lungenkrebsrisiko

Erkrankungen durch eine erhöhte Radonbelastung sind bislang vor allem auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes thematisiert worden. Bei Bergarbeitern kam es nämlich vermehrt zu Lungenkrebserkrankungen. Zu den Auswirkungen auf die Allgemeinbevölkerung  in Privathäusern gab es lange Zeit wenig Erkenntnisse.

Gemäß dem deutschen Ärzteblatt 11/2010  ist mittlerweile der Literatur zu entnehmen, dass in Innenräumen das Lungenkrebsrisiko mit steigender Radon – Konzentration bzw. Dosis ansteigt. Ein „Schwellenwert“ gebe es hierbei nicht. Pro 100 Bq/m³ zusätzlicher Radon – Dosis könne man ein erhöhtes Krebsrisiko zwischen 8 %  und 16 % annehmen.  Aus diesem Grund seien geeignete vorbeugende Maßnahme zu treffen um einen ausreichenden Gesundheitsschutz zu gewährleisten. Lungenkrebserkrankungen stünden in Deutschland bei allen Krebsneuerkrankungen an dritter Stelle.

Es gilt also: Radon-Gas im Haus messen – Krebsrisiko senken

Eine Radonmessung im Haus – oder auch auf Ihrem potentiellen Bauplatz- ist nicht teuer. Sprechen Sie Ihren Baubiologen an.