Insbesondere ein altes Fertighaus aus den späten 1960er bis etwa Mitte der 1980er Jahre sollten Sie auf Schadstoffe untersuchen lassen.
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dort gesundheitsschädliche Substanzen verbaut worden sind. Ein erster Indikator für eine Schadstoffbelastung ist der typische muffige, modrige Fertighausgeruch. Oftmals riecht man es schon vor der Haustür oder an der Außenfassade des Fertighauses. Diese sogenannten Chloranisole stinken sehr penetrant und setzten sich in vielen Materialien wie Textilien, Teppiche, Papiere usw. fest. Besonders lästig ist die Tatsache, dass dieser Geruch auch kaum aus der Kleidung der Bewohner herauszuwaschen ist. Chloranisole entstehen in der Regel dann, wenn die im Gebäude vorhandenen Holzschutzmittel teilweise von feuchtigkeitsliebenden Bakterien zersetzt werden. Der Geruch wird oft mit Ausdünstungen von Schimmel verwechselt.
Die Hersteller von Fertighäusern waren früher per Norm dazu verpflichtet, vor allem tragende Bauteile mit Holzschutzmittel zu behandeln. Deshalb sind meistens die Holzständer in tragenden Wänden (insbesondere Außenwände), die Deckenbalken von Geschossdecken und manchmal auch die Dachsparren entsprechend imprägniert. Nicht selten sind auch andere Holzbauteile wie Deckenpaneele, Fenster oder Treppen betroffen.
Man findet in einem solchen Haus deshalb Schadstoffe wie zum Beispiel
Zudem ist eine Untersuchung auf weitere Pestizide, Weichmacher, Flammschutzmittel und PAK’s sinnvoll.
Seinerzeit haben die Fertighaushersteller großflächig Spanplatten in Wänden, Decken und Fußböden verwendet. Der Kleber dieser Spanplatten enthält in der Regel größere Mengen des krebserregenden Formaldehyd, welches die Raumluft belastet. Zudem ist diese Substanz oft in alten Teppichklebern, Parkettklebern, Parkettversiegelungen, Holzpaneelen und anderen „verklebten“ Holzwerkstoffen enthalten.
Eine solche Untersuchung auf Schadstoffe wie PCP und Co. ist die Grundlage für eine Sanierung des Fertighauses. Insbesondere den Geruch durch die Chloranisole kann man nur mittels einer konsequenten Sanierung beheben. Ausschließlich eine Fassadensanierung bringt in der Regel nicht die gewünschten Effekte – hier bedarf es meist umfassendere Maßnahmen.
altes Fertighaus aus den 60er bis 80er Jahren, oftmals belastet mit PCP, Lindan und anderen Schadstoffen. Eine Sanierung ist meistens unumgänglich.
Asbest ist ebenfalls manchmal in alten Baumaterialien zu finden. Es wurde teilweise noch bis ca. Anfang der 1990er Jahre verwendet, zum Beispiel bei
Allerdings wird Asbest nur dann freigesetzt, wenn man entsprechende Materialien durch bohren, feilen, sägen, brechen usw. mechanisch bearbeitet.
Zu allen Schadstoff-Untersuchungen von alten Fertighäusern erhalten Sie einen ausführlichen Bericht mit Empfehlungen zur Sanierung bzw. zur Reduzierung von vorhandenen gesundheitsschädlichen Substanzen im Haus.
Nur so kann man die Gesundheitsgefahren bzw. den Sanierungsaufwand abschätzen. Eine solche Haus – Untersuchung sollte es Ihnen wert sein.
Schließlich kauft man ein Haus nicht alle Tage.