Schimmel im Keller ? So lüften Sie im Sommer richtig

Schimmel im Keller

Schimmel im Keller bildet sich oftmals in der warmen Jahreszeit. Dies klingt auf den ersten Blick paradox, weil Schimmel normalerweise eine typische Erscheinung in den Wintermonaten ist: Die unschönen und ungesunden schwarzen Flecken entstehen dann nämlich vorwiegend an Wärmebrücken in schlecht gedämmten Häusern. Die dadurch in der Raumluft wachsende Schimmelbelastung kann ein Fachmann messen.

So lässt sich die Gesundheitsgefährdung der Bewohner abschätzen.

Warum entsteht im Sommer Schimmel im Keller durch Lüften ?

Kellerräume haben in der Regel eine geringere Lufttemperatur als normal genutzte Wohnräume. Da sie normalerweise nicht beheizt werden, sind auch die Wände entsprechend ausgekühlt. Bei ungedämmten Kellern – wie das vorwiegend in Altbauten der Fall ist – sorgen zudem die niedrigen Außentemperaturen für entsprechend kalte Bauteiloberflächen.

Lüftet man im Herbst / Winter die kühlere und trockene Außenluft in den Keller hinein, ist das durchaus sinnvoll. Die Raumluft kann dadurch trocknen, die Luftfeuchtigkeit sinkt und die Gefahr von Schimmelbildung ist reduziert.

Im Sommer sieht das anders aus: Jetzt strömt beim Lüften feuchtwarme Luft durch die offenen Fenster in den kühlen Keller hinein. Weil die dortigen Wandoberflächen ebenfalls ziemlich kalt sind, kondensiert hier die feuchtwarme Außenluft: Wände und andere kühle Bauteile werden dadurch erst recht feucht. Dadurch kommt es zur Schimmelbildung.

Keller im Sommer lüften erzeugt Schimmel

Schimmel im sommerlichen Keller (Bild: Hausdiagnose Linsengericht)

Was tun gegen Schimmel im sommerlichen Keller ?

  1. Im Sommer nur nachts oder in den frühen Morgenstunden lüften wenn es draußen trockener ist als im Keller (Man kann die absolute Luftfeuchte innen und außen messen und vergleichen). Relative Luftfeuchtigkeit im Sommer möglichst nicht über ca. 60 % ansteigen lassen.
  2. Im Sommer die Keller – Fenster auch nicht „auf Kipp“ stellen.
  3. Im Winter regelmäßig lüften. Kellerräume jedoch nicht zu sehr auskühlen lassen. Die kühleren Monate sind ideal um Keller trocken zu lüften und die Schimmelbildung zu reduzieren.
  4. Wenn möglich, Kellerwände im Sommer leicht beheizen. Am besten sind Fußleistenheizungen, Fußbodenheizungen oder sonstige Strahlungsheizungen. Sie erwärmen zuerst die Bauteile und verhindern so die Bildung von Schimmel. Keinesfalls Gas-Heizstrahler verwenden. Diese befeuchten die Raumluft noch mehr.
  5. In den Sommermonaten Kondenstrockner stundenweise im Keller betreiben um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren (Steuerung über Hygrometer möglich)
Kondenstrockner

Kondenstrockner hilft gegen Schimmel im Keller – besonders im Sommer (Bild: Hausdiagnose Linsengericht)

Wenn Sie trotz der hier empfohlenen Maßnahmen ein Schimmelproblem in Ihrem Keller haben, dann sprechen Sie unseren Schimmelgutachter gerne an. Er wird Ihnen weiterhelfen – denn Ursachen für Schimmelbildung gibt es viele. Der Schimmelpilzleitfaden des Umweltbundesamtes gibt hier weitere Auskunft.