Asbest – Immer noch eine Gesundheitsgefahr

Asbest

Asbestfasern wurden vor allem in den 1970er Jahren bis in die 1980er in Industrie und Bauwirtschaft als vermeintlicher „Alleskönner“  eingesetzt. Dessen Gefahr für die Gesundheit wurde dabei außer Acht gelassen.

Hierbei handelt es sich um ein silikatisches Mineral, das hauptsächlich in Form von Chrysotil (Weißasbest) und Krokydolith (Blauasbest) vorkommt. Typisch für Asbest ist, dass die Fasern entlang der Längsachse brechen. Daher sind die Fasern oft so dünn, dass sie nicht einmal im Lichtmikroskop sichtbar sind. Dennoch ist Asbest ein sehr beständiges Material. Es ist kaum zu zerstörbar: Weder durch Feuer, Feuchtigkeit oder Mikroorganismen. Deshalb war Asbest z.B. für feuerfeste Gewebe oder Materialien früher sehr gefragt. Zudem ist es sehr billig.

Weißasbest hat folgende Eigenschaften

  • Durchmesser einer Asbest – Faser: 0,018 bis 0,03 Mikrometer (µm), Länge: 0,2 bis 200 µm
  • nicht brennbar, chemisch stabil, hitzebeständig (bis über 500 °C, Schmelzpunkt über 1.500 °C),
  • fault und verrottet nicht, in der Umwelt oder im Körper kaum abbaubar
  • wärmeisolierend
  • hohe Flexibilität, dabei sehr reißfest: je geringer der Durchmesser, desto höher die Zugfestigkeit
Asbest

Asbest – Faser unter Raster-Elektronenmikroskop (Bild: Competenza GmbH)

Asbest: Gefahr für die Gesundheit

Es ist eindeutig nachgewiesen, dass das Einatmen dieser Asbest – Fasern an belasteten Arbeitsplätzen zu einer krankhaften Vermehrung des Bindegewebes in der Lunge führen kann (Asbestose) und somit der Gesundheit schadet.  Zudem ist die tumorbildende Eigenschaft in Lunge, Brust, Bauchfell oder Eierstöcken nachgewiesen. Durchschnittlich dauert es 30 Jahre, bis sich diese asbestbedingten Krankheiten entwickeln.  Hinweise auf das Ausmaß der Gesundheitsschäden durch asbesthaltige Produkte findet man also nur mit großer Verzögerung.

Wie hoch ist das Risiko durch Asbest zu erkranken ?

Eine unbedenkliche Dosis kann bei Asbest nicht angegeben werden, da theoretisch jede einzelne Faser bereits Krebs auslösen kann. Dennoch ist zu beachten, dass ein Risiko für die Gesundheit mit stärker werdender und länger andauernder Belastung zunimmt. Das ist z.B. bei regelmäßigen Arbeiten mit asbesthaltigen Produkten der Fall.

Außerdem kann man folgenden Vergleich anstellen: Zum Beispiel ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, durch einen Autounfall oder einen Brand ums Leben zu kommen, als an einem asbestbedingten Tumor oder Krebs zu sterben. Weiterhin haben Raucher ein wesentlich erhöhtes Sterberisiko durch Asbest.

Worin kann Asbest enthalten sein ?

Es kann in verschiedensten Bau – Materialien und Produkte eingebunden sein. Einige Beispiele für asbesthaltige Materialien sind:

Verwendung schwach gebundener Asbest – Fasern in Gebäuden:

  • Spritzbeläge und loses Stopfmaterial (Neptunit, Sokalit, Baufatherm) auf Stahlträgern, auf Fassadenelementen, in Zwischenböden, Fahrstuhlschächten, als Füllmaterial in Brandschutztüren, an elektrischen Analgen und Leitungen
  • Gewebe und Schnüre
  • Dichtungen in Brand- und Rauchschutztüren sowie  -Klappen
  • Flanschdichtungen
  • Nachtspeicheröfen, Lüftungskanäle, Kamine,
  • Füllmaterial in Dehnungsfugen, Rohrdurchführungen, Gips, Putze, Spachtelmassen, Fliesenkleber
  • Isolationsputze von Brandabschnitten
  • Kitte, Vergussmassen (Morinol)
  • Leichtbauplatten
  • Brandschutzverkleidungen
  • Heizkörpernischen, -verkleidungen, Fensterbrett-Untersichten, auch hinter
    Tapeten
  • PVC-Bodenbelagsbahnen, Wandbeläge aus Cushion-Vinyl
  • Unterlagen im Bereich von Heizkesseln
  • Dämmung und Auskleidung von Nachtspeicherheizgeräten
  • Wärmedämmung von Rohrleitungen in Gebäuden

Verwendung fest gebundener Asbest – Fasern in Gebäuden:

  • Asbestzement, Einsatz bis etwa 1992 (Handelsnamen Eternit, Fulgurit, Baufanit)
  • Dachplatten und Fassadenelemente: Element-, Schiefer- oder Wellplatten
  • Bodenbelagsplatten: Floor-Flex-Platten, Asphalt-Tiles
  • Freistehende Formteile wie Blumenkästen, Wannen, Tröge, Gartenmöbel, Aschenbecher
  • Fassadenverkleidung, Bodenplatten, Grabsteine

Untersuchung durch den Fachmann

Eine Raumluftmessung auf Schadstoffe wie freigewordene Asbestfasern oder auch Materialuntersuchungen sollten Sie von einem Fachmann vornehmen lassen.

Sprechen Sie uns gerne an – Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.

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