Was ist eigentlich eine baubiologische Beratung ? Ein zertifizierter Baubiologe begutachtet das Wohn- und Arbeitsumfeld des Menschen. Er vertritt die Lehre des gesunden Bauens, die eigentlich schon seit vielen hundert Jahren bekannt ist. Dabei spielen z.B. Farben, die richtigen Proportionen beim Hausbau und die Wahl der Baumaterialien eine entscheidende Rolle.
Er untersucht, ob negative Umwelteinflüsse auf den Menschen -und auch auf das Ihn umgebende Gebäude- vorliegen. Hierbei steht insbesondere der Schlafplatz im Vordergrund. Denn hier muss der Mensch sich regenerieren und darf möglichst keinen Störungen ausgesetzt sein. Dabei werden insbesondere die elektromagnetischen Felder (=Elektrosmog) im Bettumfeld näher betrachtet. Die baubiologische Beratung ist die Übermittlung der gefundenen Ergebnisse an den Kunden. Außerdem werden hierbei entsprechende Gegenmaßnahmen angesprochen und empfohlen. Ein weiteres Ziel des Baubiologen ist auch die Schonung der natürlichen Ressourcen und die Förderung eines umweltbewussten Umgangs mit der Natur. Er rät -soweit es technisch möglich und sinnvoll ist- immer zur Verwendung von natürlichen, unbehandelten Baumaterialien und Einrichtungsgegenständen.
Die baubiologische Beratung vom baubiologischen Messtechniker
Insbesondere die baubiologische Tätigkeit durch den Messtechniker liefert Ergebnisse aus den Bereichen Schadstoffe, Schimmel und Bakterien, Elektrosmog, Wasseradern und Radongas. Wenn der Verdacht besteht, dass solche Substanzen die Gesundheit beeinträchtigen, sollte man handeln. Je nach persönlicher Konstitution beeinflussen diese Faktoren die Gesundheit der Bewohner. Der Fachmann wird zusammen mit dem Kunden und anderen Spezialunternehmen (z.B. Schimmelsanierer) das Sanierungsziel erarbeiten und abnehmen. Das geschieht zum Beispiel durch Freimessungen oder messtechnische Nachuntersuchungen im Anschluss an die Sanierungsarbeiten. Zeigen solche Messungen immer noch Mängel auf, muss der Baubiologe weitere Maßnahmen ergreifen.
Ob und in welchem Umfang Untersuchungen notwendig sind, erörtert der Experte in einem Ortstermin. Manchmal reichen schon ein paar Blicke eines baubiologischen Messtechnikers aus, um die Art und den Umfang möglicher Schadstoffbelastungen zu beurteilen oder gesundheitliche Beschwerden zu erklären. Anschließend erfolgen oftmals Materialanalysen, Raumluftmessungen oder Hausstaubscreenings.
In der baubiologischen Messtechnik sollten alle Ergebnisse (bei gleichen Bedingungen) ähnlich sein. Damit auch andere Sachverständige und Umweltanalytiker sie nachvollziehen und im Zweifelsfall überprüfen können. Nachdem eine erste Messung durchgeführt und im Labor analysiert wurde, ist es nun die Aufgabe des Baubiologen das Laborergebnis zu bewerten. Danach entscheidet er zusammen mit dem Kunden, wie die folgende Sanierung aussehen soll.
verschiedene baubiologische Messverfahren
Untersuchungen bei (Verdacht auf ) Schimmel
Bei Schimmelverdacht ist häufig die Raumluftuntersuchung das Mittel der Wahl. Hierdurch misst man unter definierten Bedingungen die Schimmelsporen in der Luft. Je nach Laborergebnis und in Verbindung mit Feuchtemessungen kann ein möglicher verdeckter Schimmelbefall beurteilt werden. Hat sich der Schimmel schon großflächig und sichtbar ausgebreitet, ist eine solche Raumluftuntersuchung in der Regel überflüssig. Dann hilft nur noch eine Sanierung durch den Fachmann. Allerdings muss die Schimmelursache (Kondenswasser, Undichtigkeiten, Leckagen, falsches Lüftungs- und Heizverhalten) geklärt sein. Nach der Feinreinigung kann dann eine Sanierungskontrolle durch eine Raumluftmessung erfolgen.
Untersuchung auf Wohngifte
Eine Untersuchung auf Wohngifte kann ebenfalls durch Messungen der Raumluft oder durch Staubanalysen erfolgen. Das häng davon ab, ob die vermuteten Wohngifte leichtflüchtige oder schwerflüchtige Substanzen sind. Das sollte der Fachmann durch Befragung der Bewohner und mittels Inaugenscheinnahme der Wohnräume vorab klären. So wird eine Fehlbeprobung ausgeschlossen. Denn eines sollte man stets beachten: man findet nur diejenigen Schadstoffe, nach denen man auch sucht.
Schadstoffe wie Holzschutzmittel, Insektizide, PCP, PCB oder Flammschutzmittel reichern sich im Hausstaub an. Deshalb wird hier in der Regel der Staub untersucht, der 7-10 Tage alt ist.
Wohngifte wie Lösemittel, Aldehyde, Formaldehyd oder Konservierungsmittel hingegen findet man in der Raumluft. Hierfür gibt es je nach zu untersuchenden Substanzen verschiedene Prüfröhrchen, die der Baubiologe mit der Raumluft beaufschlagt. Diese Röhrchen werden im Labor ausgewertet. Der Experte muss dann entsprechend diesem Ergebnis weitere Maßnahmen ergreifen.
Wer darf eine baubiologische Tätigkeit durchführen ?
Eine baubiologische Tätigkeit darf jeder Baubiologe durchführen. Unabhängig von seiner Berufsausbildung oder praktischen Erfahrung kann sich in Deutschland jeder als solcher bezeichnen. Es gibt in verschiedenen Ländern entsprechende Ausbildungslehrgänge, welche von privaten Instituten oder Vereinen angeboten werden. Seriöse Umweltanalytiker arbeiten mit wissenschaftlich anerkannten und reproduzierbaren Messmethoden. Sie können einer fundierte Ausbildung nachweisen.
Ein vernünftiger Baubiologe hat außerdem seinen Preis. Es gibt genügend Billiganbieter, die wenig brauchbare Ergebnisse liefern oder die Kundschaft in falscher Sicherheit wiegen – weil z.B. Wohngifte nur in sehr begrenztem Umfang untersucht werden. Achten Sie deshalb mehr auf Qualität als auf ein vermeintliches Schnäppchen.