Gestank in der Waschmaschine – desinfizieren hilft

Waschmaschine

Der Verdacht

Bei Gestank in der Waschmaschine besteht der Verdacht auf Schimmel- oder Bakterienbefall. Stark duftende Waschmittel überdecken nur den muffigen Geruch. Sie beseitigen aber nicht die Ursache. Außerdem sind solche Duftstoffe oft Auslöser für Allergien & Co. Man sollte sie vermeiden. Deren Partikel findet man folglich z.B. in der Bettwäsche oder in Kissenbezügen, wo sie durch Personen -vorallem bei direktem Gesicht-Kontakt- eingeatmet werden. Eine Waschmaschine kann also zu einer regelrechten Keimschleuder mutieren. Ein maßvolles desinfizieren hilft.

Abhilfe gegen Gestank, Bakterien und Corona-Viren

Besser ist eine Grunddesinfektion der Waschmaschine nach folgendem Schema:

  • Reinigen Sie den Einfüllschacht für das Waschmittel mechanisch mit einer Spülbürste/Zahnbürste  und Haushaltsreiniger. Die Waschmittelschublade am besten hierfür aus der Waschmaschine entfernen. Desinfizieren Sie Einfüllschacht und Waschmittelschublade gründlich mit einem Mittel auf Alkoholbasis             (z.B. Impresan).
  • Anschließend die Waschmaschine mit einer Temperatur von 95°C ohne Wäsche durchlaufen lassen. Danach das noch verbliebene Waschwasser an der Ablassschraube komplett entfernen.
  • Es folgt ein zweiter Leerlauf-Waschgang ohne Wäsche bei 95°C. Jetzt aber unter Zugabe von  450 – 500 ml chlorhaltigem Hygienereiniger (z.B. blaues DanKlorix). Danach das Waschwasser erneut über die Ablassschraube komplett entfernen. Beim Desinfizieren mit Chlorreiniger stets die Fenster offen halten. Es bilden sich sonst giftige Dämpfe im Raum und die Schleimhäute können gereizt werden.
  • In den ersten zwei bis drei Monaten nach dieser Prozedur sollte die Wäsche mit einem Wäschedesinfektionsmittel (z.B. Impresan Hygienespüler) im Hauptwaschgang gewaschen werden.

PDF- Datei zum Ausdrucken: Grunddesinfektion Waschmaschine

 

Waschmaschine Einfüllschacht Waschmittel

vorbildliche Waschmaschine: sauberer Einfüllschacht für Waschmittel (Bild: Hausdiagnose Linsengericht)

Vorbeugen statt desinfizieren

Achten Sie darauf, dass nach jedem Waschgang die Tür zur Trommel und der Einfüllschacht für das Waschmittel ständig geöffnet bleibt. Somit kann die Waschmaschine besser austrocknen und neigt weiniger zur Schimmel- und Bakterienbildung. Insbesondere wenn schon im geöffneten Waschmittelschacht schwarze Ablagerungen zu sehen sind, sollten Sie dort reinigen und desinfizieren. Weiterhin sollten Sie Ihre Wäsche stets so heiß wie möglich waschen (ab 60°C). Alle paar Wochen am besten mit 95°C waschen. Die ungesunden Chlor- und Hygienereiniger sind dann in der Regel nicht mehr erforderlich. Reinigen Sie Gummidichtungen, Siebe, Filter und das Waschmittelfach öfters mechanisch mit einem Lappen und sorgen Sie -soweit es möglich ist- für ein zügiges Abtrocknen aller feuchten Bauteile. Ein weiteres desinfizieren der Waschmaschine ist bei Beachtung der Vorbeugemaßnahmen nicht (oder nur sehr selten) notwendig. Auch Corona-Viren werden durch heißes Waschen mit tensidhaltigen Waschmitteln abgetötet, wie das Bundesintitut für Risikobewertung mitteilt.

An Flusensieb und Abwasserschlauch denken

Im Flusensieb der Waschmaschine sammeln sich Restwasser, Schmutz, Fussel, Haare und sonstige Partikel. deshalb sollte man hier regelmäßig (z.B. alle 3 Monate) eine Reinigung vornehmen. Dazu muss das Flusensieb ausgebaut werden.

Auch im Abwasserschlauch setzten sich mit der Zeit Waschmittelrückstände, Fettreste und Schmutzpartikel fest. Hierdurch kann es ebenfalls zu einer Keimbelastung in der Waschmaschine kommen. Deshalb sollte man den Abwasserschlauch abschrauben und in einem Eimer mit Allzweckreiniger einweichen (am besten über Nacht). Danach noch einmal durchspülen und wieder am Gerät anschließen. Fertig.

Auch wegen des Abwasserschlauches gilt: 1-2 Waschgänge im Monat mit hohen Temperaturen zwischen                        75 °C und 95 °C durchführen.

Zitronensäure in Spülmaschine, Waschmaschine und Co.

Auf die „chemische Keule“ sollte man normalerweise verzichten, wenn Sie wegen Bakterien im Haushalt tätig werden möchten. Zitronensäure ist nämlich genauso zum Entkalken und Desinfizieren in Bad und Küche geeignet.

Auf den meisten abwaschbaren Oberflächen und Haushaltsgeräten wie Spülmaschine, Waschmaschine, Wasserkocher, Kaffeemaschine usw. wirkt sie gegen Bakterien und Kalk. Plastik- und Gummiteile von Geräten werden dabei i.d.R. nicht angegriffen.

Zitronensäure ist jedoch nicht geeignet auf Emaille, Marmor und säure-empfindlichen Fliesen.

Zum Entkalken der Waschmaschine geben sie einfach 5-7 Esslöffel reine Zitronensäure in das Waschmittel-Spülfach und lassen die Maschine bei 95°C ohne Textilien einmal durchlaufen.

 

Desinfizieren bitte nur mit Augenmaß !

Gerade in Corona-Zeiten setzen viele Menschen Desinfektionsmittel im Übermaß gegen Viren ein. Oberflächen und Hände werden mit diversen Mittelchen eingerieben. Dabei ist zu beachten, dass viele Desinfektionsmittel Substanzen enthalten, die Leber und Nieren angreifen, nervenschädigend wirken oder allergieauslösend sind. Insbesondere die häufig enthaltenen Duftstoffe wirken sensibilisierend. Einige Produkte enthalten sogar das krebserregende Formaldehyd. Sehr bedenklich sind Desinfektionsmittel zum Sprühen. Deren Aerosol ist aufgrund seiner Lungengängigkeit besonders schädlich für die Atemwege. Asthmatische Erkrankungen oder ein erhöhtes Risiko für COPD können die Folge sein. Weiterhin besteht die Gefahr, dass sich multiresistente Keime aufgrund übermäßiger Desinfektionsmaßnahmen vermehrt ausbreiten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung macht deutlich, dass die Oberflächenreinigung mit tensidhaltigen Putzmitteln und eine regelmäßiges und gründliches Händewaschen in Privathaushalten ohne Corona-infizierte Personen völlig ausreichend ist.

Bestenfalls sollten Sie Produkte verwenden, die lediglich Ethanol und Glycerin zur Hautpflege enthalten.

sonst noch was

Sollten Sie noch weitere Probleme oder Verdachtsmomente bezüglich Wohngifte oder Elektrosmog in Ihrem Haus haben, können wir Ihnen gerne mit einer baubiologischen Untersuchung, einer Schlafplatzuntersuchung  oder einer Schimmelanalyse helfen.