Radongas – Die unsichtbare Gefahr für Ihre Gesundheit

Radonmessgerät

Wie entsteht Radon Gas ?

Radongas ist ein radioaktives chemisches Element. Es ist farblos, geruchlos und geschmacklos. Allerdings ist dieses Edelgas wasser- und fettlöslich. Es bildet sich an solchen Gesteinen und Böden die Uran oder Radium enthalten. Die Konzentration hängt von den gesteinsbildenden Prozessen, den geologischen Lagerungsbedingungen sowie den physikalisch-chemischen Eigenschaften der atomaren Teilchen ab.

Insbesondere weist das Gestein Granit wegen des verstärkten Einbaus von Uran eine höhere Radiumkonzentration auf. Wenn das Radium zerfällt, entsteht in den Porenräumen des Gesteins oder der Böden das natürliche Radongas. Der Anteil des freigesetzten Radons hängt u. a. von der Korngrößenverteilung der Minerale und vom Feuchtegehalt ab und kann über einen weiten Bereich sehr unterschiedlich sein.  Es kann einerseits durch die Zwischenräume der Mineralien an die Erdoberfläche strömen. Zusätzlich kann es in Wasser gelöst oder gemeinsam mit anderen Bodengasen im Boden transportiert werden und durch Klüfte, Verwerfungen oder Schotterlagen nach oben aufsteigen. Hier kommt es auch oft zu erhöhten Radonkonzentrationen. Insbesondere in Gebäuden welche an solchen Stellen errichtet sind, werden oft kritische Radonwerte gemessen.

Radonmessgerät

Radonmessgerät (Bild: Hausdiagnose Linsengericht)

Gesundheitliche Effekte durch Radongas

Eine auffallende Häufung von Lungenerkrankungen bei jungen Bergarbeitern im Erzgebirge wurde bereits im 16. Jahrhundert beobachtet. Sie ist unter dem Namen „Schneeberger Krankheit“ bekannt geworden. Erst einige Jahrhunderte später stellte sich heraus, dass es sich bei der Erkrankung um Lungenkrebs handelte. Die Schädigung der Lunge fand durch das Einatmen des Gases und der dabei entstandenen Folgeprodukte statt. Das internationale Krebsforschungszentrum der WHO hat 1988 Radon als nachgewiesen krebserregend für den Menschen eingestuft.

Auch Studien über das Lungenkrebsrisiko bei deutlich geringeren Konzentrationen in Wohnungen machten die Gesundheitsgefahren deutlich.

Radongas in Lunge

Radon zerfällt in der Lunge (Quelle: Pixabay)

 

Biologische Wirkung im Körper

Radon und seine Zerfallsprodukte gelangen mit der Atemluft in den Atemtrakt. Während man Radon selbst größtenteils wieder ausatmet, lagern sich die kurzlebigen Zerfallsprodukte (Polonium, Bismut und Blei) im Atemtrakt an und zerfallen dort vollständig. Die dabei entstehende energiereiche Alphastrahlung trifft die strahlenempfindlichen Zellen der Lungen. Aufgrund der hohen biologischen Wirksamkeit dieser Alphastrahlung kann es zu einer Schädigung der Zellen und schließlich zu einer Lungenkrebserkrankung kommen.

Die Risiken durch Radongas

  • Radon in Wohnungen erhöht nachweislich das Lungenkrebsrisiko
  • Die Dauer und Höhe der Radonbelastung spielen für das Risiko eine Rolle (Zeiträume über etwa 20-30 Jahre)
  • eine Verdopplung der Radonkonzentration in der Wohnung verdoppelt das Lungenkrebsrisiko.
  • Es gibt keinen Hinweis auf einen Schwellenwert, unterhalb dessen Radon ungefährlich ist. Daher sollte in allen Wohnungen die Radonkonzentration bestmöglichst reduziert werden
  • Pro 100 Bq/m³ langjähriger Radonkonzentration erhöht sich das Lungenkrebsrisiko um etwa 16 %.
  • Rauchen und Radon verstärken sich wechselseitig. Für derzeitige Raucher und ehemalige Raucher erhöht Radon das ohnehin schon sehr hohe Risiko für Lungenkrebs besonders stark.
  • Radon ist nach dem Rauchen der zweitwichtigste Risikofaktor für Lungenkrebs.
  • Radon führt auch für andere Organe als die Lunge zu einer gewissen Strahlenbelastung, insbesondere für den Hals-Nasen-Rachenraum und die Haut. Aber die resultierende Strahlendosis ist deutlich geringer als die der Lunge.
  • Bis jetzt gibt es keine belastbaren Belege dafür, dass Radon in Wohnungen zu anderen Erkrankungen als Lungenkrebs führt