Handystrahlung – Wie gefährlich ist sie für die Gesundheit ?

Handystrahlung - das sollten Sie wissen

Handystrahlung ist ein Begriff unserer Zeit. Immer wieder hört man Meinungen oder vermeintliches Wissen zu diesem Thema. Doch was ist Handystrahlung genau? Welche der Meinungen stimmen mit der Realität überein? Ist Handystrahlung tatsächlich schlecht für den menschlichen Körper? Es gibt einige Menschen, die immer wieder behaupten, sie würden auf die Strahlung reagieren. Kopfschmerzen oder Unwohlsein würde daraus resultieren. Sind diese Menschen wirklich so sensibel, dass sie die Strahlung bemerken und andere Menschen wiederum nicht? Oder ist alles Einbildung bzw. übertriebene Angst?

Was ist Handystrahlung?

Fakt ist, dass wir Handystrahlung mittlerweile überall messen können. Das ist sowohl im Freien und in öffentlichen Räumen der Fall, als auch im privaten Wohn- und Schlafbereich. Die Stärke dieser Belastung kann man z.B. am Bett messen. Vor Handystrahlen kann heute kaum noch jemand entkommen. Sie gehören zu unserem Alltag dazu. Die elektromagnetische Strahlung der Handys entsteht immer dann, wenn Geräte eine Verbindung aufbauen. Wie hoch die erzeugte Strahlung eines Handys (bzw. eines Smartphones) ist, kann unterschiedlich sein. Man gibt diese Strahlung in Form des SAR-Wertes an. Ein hoher SAR-Wert zeigt an, das die Strahlung eines Handys ebenfalls hoch ist.

Umgekehrt bedeutet ein niedriger Wert eine niedrigere Strahlung. Informationen dazu findet man in aktuellen Tabellen. Dort werden regelmäßig auch neue Geräte aufgelistet, so dass man sich sogar schon vor dem Kauf über die Höhe der Strahlung informieren kann. Allerdings ist ein niedriger SAR-Wert kein Freifahrtschein für ein risikofreies Viel-telefonieren. Wenn sich der Kopf des telefonierenden zwischen dem Smartphone und dem nächsten Mobilfunkmast befindet, nimmt der Mensch trotzdem die volle Strahlungsintensität des Smartphones auf.  Man müsste das Gerät also immer so halten, das dessen Rückseite direkt zum Sendemast hinzeigt. Im Übrigen ist das Gesundheitsrisiko bei unterschiedlichen SAR-Werten ungefähr vergleichbar mit dem Gesundheitsrisiko zwischen dem Rauchen von Filterzigaretten und filterlosen Zigaretten.

Welche Auswirkung hat Handystrahlung auf den Menschen?

Handystrahlung schädlich oder gar gefährlich?

Handystrahlung schädlich oder gar gefährlich? (Bild: Pixabay)

Dass die Handystrahlung für Menschen ein Risiko darstellt, beweisen viele Studien, obgleich das von einigen „Industriefreundlichen Experten“ noch erfolgreich geleugnet wird. Immer wieder werden Studien veröffentlicht, die sowohl die eine These als auch die andere Meinung unterstützen. Mal gibt es Forschungsergebnisse, die darlegen, dass die Strahlung von Mobiltelefonen bestimmte Krankheitsbilder bedingen kann. Dazu gehören u.a. Krebs oder Kreislauferkrankungen. Wieder andere Studien wollen beweisen, dass die elektromagnetische Strahlung der Smartphones kaum eine Auswirkungen auf Menschen hat. Allerdings gibt es unzählige Aussagen und Erfahrungen darüber, was die Handystrahlung tatsächlich für unsere Gesundheit bedeutet.

Wie kann man sich vor Handystrahlung schützen?

Es ist ziemlich schwierig, sich vor der Strahlung von Mobiltelefonen zu schützen. Denn mittlerweile hat jeder ein Handy.  Oft ist es deshalb schwer, diesen Endgeräten auszuweichen. Dennoch empfehlen viele Experten, sich vor der Strahlung so gut es geht zu schützen. Diesbezüglich ist es wichtig, wenn man ein paar Dinge über die Funktionsweise von Handys bzw. Smartphones weiß.

Nur bei gutem Empfang telefonieren

Je schwächer der Empfang ist, desto stärker muss die Strahlung sein, damit überhaupt eine Verbindung zustande kommt. Daher ist die Strahlenbelastung bei Telefonaten mit schlechtem Empfang höher (z.B. in Tiefgaragen, in Innenräumen). Man sollte also besser von diesen Orten aus telefonieren, an denen der Empfang gut ist.  Auf eine Strahlenschutzfolie sollte man verzichten. Denn diese hat genau den gegenteiligen Effekt. Sie verschlechtert den Empfang und erhöht so die Strahlung des Geräts.

Auf den SAR-Wert achten

Je höher der SAR-Wert, desto höher die Strahlung des Handys. Schon beim Kauf kann man darauf achten, dass man ein Gerät erwirbt, welches einen niedrigen SAR-Wert hat. Die meisten Menschen tragen ihr Smartphone immer bei sich. Ein niedriger SAR-Wert bringt hier schon eine gewisse Verbesserung – allerdings darf man nicht zu viel erwarten.

LAN-Adapter verwenden

Smartphones kann man mit Hilfe sogenannter LAN-Adapter auch an drahtgebundene Netzwerke anschließen. Vor allem im Büro oder im häuslichen Umfeld ist das eine geeignete Lösung, die Strahlenbelastung zu reduzieren.

Handy auch mal weglegen – besonders Nachts!

Handy

Handystrahlung – auch wenn man nicht telefoniert (Bild: Hausdiagnose Linsengericht)

Es ist auf jeden Fall sinnvoll, wenn man das Handys mal zur Seite legt – nicht nur wegen der Handystrahlung. Wer sein Handys ständig in der Hosentasche hat, bekommt sicherlich mehr Strahlung ab, als wenn es in einer Tasche verstaut wird. Auch Nachts braucht man es definitiv nicht neben dem Bett. Vielleicht kann man sogar wieder auf einen klassischen Wecker umsteigen. Der Schutz vor Handystrahlung ist nachts besonders wichtig, denn dann muss sich der Körper regenerieren und von den Belastungen am Tage erholen können: Nachts muss der Körper die Möglichkeit bekommen, wieder Kraft zu tanken.

Weiterhin gibt es seriöse Abschirmmöglichkeiten von Wohnräumen.

Handystrahlung und Sendemasten

Handys kommunizieren niemals direkt miteinander. Die Übertragung erfolgt stets zum nächstgelegenen Sendemast und von dort aus zu dem angerufenen Teilnehmer und umgekehrt.

Seit dem neueren Mobilfunkstandard LTE (das ist die 4.Mobilfunkgeneration) sind die Handys Internetfähig geworden. Hierbei gehen diese Smartphones z.B. wegen der mobilen Datendienste, Standortabfragen und Messengerdienste mehrmals pro Minute auch dann auf „Sendung“, wenn der Benutzer gar nicht  telefoniert. Da diese Geräte direkt am Körper getragenen werden, ist eine Strahlenbelastung durch die Smartphones meist vielfach höher als durch den relativ weit entfernten Sendemast.

Moderne Messtechnik

Mit moderner Messtechnik -einem sogenannten Spektrumanalyzer– kann der erfahrene Baubiologe unterscheiden, ob die persönliche Strahlenbelastung von einem Handy oder von einem Sendemast verursacht wird. Bei LTE liegen beispielsweise einige Frequenzen auf denen der Sendemast sendet, zwischen 1805 MHz und 1858 MHz – je nach Anbieter. Diese Abstrahlung der Mobilfunkwellen bezeichnet man als Downlink.  Das Handy „antwortet“ in Richtung des Sendemastes im sogenannten Uplink. Das sind Frequenzen z.B. zwischen 1710 MHz und 1763 MHz.

Mit den vielfach bei Elektrosmogmessungen eingesetzten Breitbandmessgeräten ist eine solche Unterscheidung kaum möglich.

Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren möchten, können Sie uns gerne jederzeit kontaktieren. Gerne führen wir auch eine Elektrosmog-Messung in Ihrem Zuhause durch!

Handystrahlung bei 5G

5G – was ist das?

5G ist nun die „fünfte Generation“  des Mobilfunks, wobei die Anwendungsmöglichkeiten über das reine telefonieren oder über mobiles Internet weit hinausgehen. Es soll die Kommunikation vor allem von Mensch zu Maschine und von Maschine zu Maschine erleichtert werden. Beispiele hierfür sind Autonomes Fahren, Telemedizin, intelligente Energieversorgung von Gebäuden (SmartMeter) oder das sog. „Internet der Dinge“ zur Optimierung von Produktionsabläufen in der Insutrie. Ziel von 5G ist eine völlig vernetzte Gesellschaft.

Die Politik hat folgende technischen Zielsetzungen für 5G formuliert:

  • Höchste Datenraten und Datenkapazitäten. Es soll also ein hohes Datenvolumen für eine extrem große Teilnehmerzahl erzielt werden.
  • Niedrigste Latenzzeiten. Gemeint sind schnellstmögliche Reaktionszeiten von Systemen. Das ist erforderlich  erforderlich z.B. für Autonomes Fahren, Industrielle Produktionsprozesse, ferngesteuertes Operieren in der Medizin. Kommunikation in Echtzeit soll erreicht werden.
  • 5G soll überall verfügbar sein

Um diese Vorgaben zu erreichen sind größere Bandbreiten der elektromagnetischen Signale erforderlich. Die Frequenzen von 5G werden zunächst im Bereich des bestehenden Mobilfunks liegen (bis ca. 3,5 GHz). Die in der Öffentlichkeit oft angeführten deutlich höheren Frequenzen um 24-28 GHz, 32-33 GHz oder noch mehr sind wohl noch Zukunftsmusik.

Wird es durch 5G mehr Handystrahlung geben ?

Das ist nach jetzigem Wissensstand noch nicht eindeutig zu beantworten. Die zu erwartenden höheren Datenmengen und eine größere Anzahl an  „kleinerer“ Sendeanlagen wird sicherlich zu einer Mehrbelastung durch Handystrahlung führen. Weil höhere Frequenzen um 3,5 GHz die Baumasse nicht so gut durchdringen können, muss man die Sendeanlagen näher zu den Personen bringen. Möglicherweise werden deshalb solche „Small Cells“ alle 50 bis 100 Meter installiert, gerne getarnt und versteckt in der Stadtmöblierung.  Dieser geringe Abstand zu den Menschen führt trotz geringerer Sendeleistung zu einer deutlichen Erhöhung der Strahlenbelastung.

Eine wesentliche Erhöhung dieser Mobilfunkstrahlung in Gebäuden wird zukünftig durch 5G-fähige Geräte wie Kühlschrank, Fernseher, Smartmeter usw. zu erwarten sein.