Welche Schadstoffe sind im Einweggeschirr ?

Scadstoffe in einweggeschirr

Aus Umweltschutzgründen ohne Plastik

Einwegprodukte wie Plastikgeschirr, Schalen, Teller, Trinkhalme, Trinkbecher, Wattestäbchen usw. schaden bekanntlich der Umwelt. Aus diesem Grund sollen in vielen EU-Ländern Alternativen aus umweltfreundlichen Materialien wie Bambus, Palmblätter, Zuckerrohr oder Holz eingeführt werden.

Bedenkliche Schadstoffe im Einweggeschirr

Studien von Verbraucherschutzorganisationen haben gezeigt, dass im  „alternativen“ Einweggeschirr diverse Schadstoffe und Chemikalien zu finden sind – und das in zum Teil in Konzentrationen, die der Gesundheit schaden.

Diese gesundheitsschädlichen Substanzen sind beispielsweise:

Per- und Polyfluorierte Alkydsubstanzen (PFAS)

PFAS sind in Beschichtungen enthalten. Sie haben den Zweck, Einweggeschirr aus Pappe oder Papier wasser- , fett- und schmutzabweisend zu machen.  Hierbei besteht die Gefahr, dass Rückstände aus Schalen oder Tellern in das verpackte Lebensmittel übergehen. Insbesondere Produkte aus Fast-Food-Restaurants sind hier betroffen. Viele PFAS reichern sich in der Umwelt sowie im menschlichen und tierischen Gewebe an. Sie sind weitestgehend wärme- und chemiebeständig.

PFAS können beispielsweise

  • das Krebsrisiko erhöhen
  • Leberschäden herbeiführen
  • das Hormonsystem stören
  • zu Fortpflanzungsschäden führen

Übrigens: In Kosmetika, Textilien, Impregniersprays oder beschichteten Produkten können auch PFAS als verbreitete Schadstoffe im Haus vorkommen. Vermeiden Sie diese und andere Chemikalien wo es nur geht.


Chlorpropanol

Dieser Schadstoff eine Art Kunstharz. Damit stabilisiert die Industrie vor allem Papiererzeugnisse, sodass sie beim Kontakt mit Wasser nicht sofort unbrauchbar werden (erhöhte Reißfestigkeit). Auch in Geschirr aus Pflanzenfasern ist Chlorpropanol enthalten. Es gilt als potentiell krebserregend.


Pestizide

Pestizide werden zum Beispiel als Pflanzenschutzmittel gegen Insekten eingesetzt. Eines der bekanntesten Pestizide ist Permethrin, welches auch oft als Schadstoff im Haus vorkommt – z.B. in Mitteln gegen Schimmelpilze,  Motten, Mücken oder durch eine Kammerjägereinsatz. Pestizidrückstände kommen nicht selten in Geschirr aus Pflanzenfasern vor. Sie werden nämlich auf den entsprechenden Anbauflächen zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Pestizide können z.B. massive Schädigungen von Nerven, Leber und Nieren hervorrufen. Bei einer erhöhten Exposition während der Schwangerschaft steigt das Risiko einer Fehlgeburt.


Melamin-Formaldehyd-Harz (MFH)

MFH ist ein sehr kritischer Schadstoff im Einweggeschirr. Dieser Kunstharz ist vor allem in Bambus- oder Campinggeschirr enthalten. MFH gilt als hart und stabil. Bambusfasern sind in diesen Produkten oft als Füllstoff eingearbeitet und machen sie besonders schädlich. Die Problematik besteht darin, dass durch heiße Getränke oder heiße Speisen Melamin und Formaldehyd aus dem Behältnis herausgelöst wird. Insbesondere bei Kaffee oder Tee, die bis zu 70 °C heiß sein können, ist die Gefahr für die Gesundheit hoch. Das Formaldehyd geht dann in das Nahrungsmittel über und wird mit verzehrt. Formaldehyd ist seit 2004 von der Weltgesundheitsorganisation WHO  als „krebserregend für den Menschen“ eingestuft. Es führt weiterhin zu Konzentrationsstörungen oder Schlafproblemen. Formaldehyd ist auch ein nicht unwesentlicher Bestandteil von Span- und OSB-Platten.

Leider gibt es bislang keine Kennzeichnungspflicht für Becher, Schalen, Teller  oder andere Behälter mit MFH.

Übrigens:

Reine und unbehandelte Bambusprodukte (z.B. Schneidebretter) stellen keine Gefahr bzgl. MFH dar.

Die „gesunden“ Alternativen zum Einweggeschirr

  • Benutzen Sie wann immer möglich Mehrweggeschirr anstelle von Einweggeschirr
  • Mehrweg – Produkte wie Teller oder Schalen aus Edelstahl, Porzellan oder Glas sind ohne Chemikalien. Sie sind am besten für den Alltag geeignet, gesundheitlich unbedenklich und schaden nicht der Umwelt.
  • verwenden Sie in Maßen Mehrweggeschirr aus lebensmittelechtem Plastik. Diese sind z.B. Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP). Der Kunststoff PP gilt derzeit als „gesundheitlich unbedenklich“. Sie lassen sich zudem recht gut recyceln.
  • wiederverwendbare Thermobecher anstelle der Coffe-To-Go-Becher benutzen
  • verzehren Sie keine heißen Speisen und heißen Getränke aus Bambusgeschirr (Gefahr durch herausgelöstes Formaldehyd und Melamin)
Mehrweggeschirr ohne Schadstoffe

Geschirr aus Edelstahl ist ohne Chemikalien und schadet nicht der Gesundheit oder der Umwelt (Bild: Pixabay)