Inhaltsstoffe können Allergien verursachen
In vielen Wandfarben wurden bislang Substanzen verwendet, die Allergien auslösen können. Hierbei stehen vor allem Konservierungsstoffe (sog. Isothiazolinone) im Verdacht. Diese Stoffe werden nicht nur in Farben, sondern auch in vielen kosmetischen Produkten verwendet, was zu einem starken Anstieg von Allergien bei den Benutzern führte.
Farben mit diesen Inhaltsstoffen müssen den Hinweis tragen: „kann allergische Reaktionen hervorrufen“
Schadstoffe im Haus kann man finden
Der Baubiologe kann Schadstoffe im Haus mit geeigneten Verfahren wie z.B. einer Hausstaubuntersuchung oder einer VOC-Raumluftmessung finden. Anschließend können verschiedene Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung getroffen werden.
Konservierungsmittel in Farben sind möglich (Bild: Hausdiagnose Linsengericht)
Schadstoffe im Haus trotz „Blauem Engel“ und Co.
Nicht einmal bei Farben mit dem „Blauen Engel“ war man bislang vor Konservierungsmittel geschützt. Auch in diesen deklarierten Produkten wurden Methyl- und Benzisothiazolinone in deutlichen Mengen eingesetzt. Viele Menschen haben in der Vergangenheit sehr schlechte Erfahrungen mit derart deklarierten Produkten sammeln müssen.
Seit Januar 2019 wurden entsprechende Vergabekriterien verschärft. Ab Ende 2020 dürfen „Blaue-Engel-Wandfarben“ nur noch äußerst geringe Rückstände bzw. Verunreinigungen von diesen Konservierungsmitteln aufweisen – bis dahin ist in jedem Fall weiter Vorsicht geboten.
Außerdem sollten Sie grundsätzlich eine gewisse Skepsis bzgl. vergebener Gütesiegel walten lassen. Sie bieten in vielen Fällen keine Vorbeugung gegen gesundheitliche Probleme. Diese Produkte können trotzdem krankmachende Eigenschaften haben.
Ohne Konservierungsmittel
Anstelle der vorgenannten Konservierungsmittel sorgen manche Hersteller neuerdings durch einen hohen (alkalischen) PH-Wert in der Farbe für deren Haltbarkeit. Hierdurch können sich keine Bakterien ansiedeln. Im Übrigen reduzieren Produkte mit einem hohen PH-Wert auch die Gefahr eines späteren Schimmelbefalls an der bestrichenen Wand.
Achten Sie also möglichst auf die Bezeichnung „Frei von Konservierungsmitteln“, wenn auch bis Ende 2020 die Gefahr besteht, dass man sich beim „alten“ Blauen Engel zu viele Konservierungsmittel nach Hause holt.
Öko-Test hat im „Ratgeber Bauen und Wohnen 2020“ diverse Wandfarben getestet und überwiegend für „sehr gut“ befunden.
Trotzdem Vorsicht
Achten Sie trotzdem darauf, nicht zu viele Farben in geschlossenen Innenräumen einzusetzen. Es sind immer noch chemische Produkte und können bei zu hohen Konzentrationen und bei empfindlichen Personengruppen Gesundheitsprobleme provozieren. Verwenden Sie lieber Farben und Lasuren mit Farbpigmenten oder eingefärbte Mineral- und Lehmputze. Diese sind in der Regel unbedenklich.