Ein guter Baubiologe – So finden Sie Ihn

Baubiologe hilft

Ein guter Baubiologe – So finden Sie Ihn

Die Bezeichnung „Baubiologe“ kann in Deutschland jeder führen. Das gilt im Übrigen auch für Begriffe wie „Experte“ oder „Sachverständiger“. Eine spezielle Ausbildung oder ein Studium benötigt der Baubiologe nicht. Es wird auch keinerlei Praxiserfahrung vorausgesetzt. Deshalb sollte man bei der Suche nach einem seriösen Fachmann einige Punkte beachten.

Baubiologe als Zusatzqualifikation

Achten Sie darauf, dass Sie den Baubiologen finden, der  eine fundierte Berufsausbildung für das von Ihnen benötigte Themengebiet besitzt. Für Fragestellungen zu den Themen Schimmelbildung, erhöhtes Feuchteaufkommen im Haus oder Schadstoffe durch Baumaterialien sollte er bautechnische Kenntnisse besitzen. Bauingenieure, Architekten oder Bau-Handwerksmeister haben eine entsprechende Berufsausbildung, in welcher z.B. bauphysikalische Zusammenhänge oder Eigenschaften von Baumaterialien vermittelt worden sind. Auch andere technische Berufe sind oft sehr hilfreich bei einer Problemlösung.

Baubiologe finden

Baubiologen-Ausbildung: Unterlagen des Fernlehrgangs (Bild: Hausdiagnose Linsengericht)

Insbesondere die Ausbildung zum Baubiologen  bzw. zum Baubiologischen Messtechniker sollte bei einem renommierten Institut absolviert worden sein. Das garantiert, dass fundierte Fachkenntnisse zu den Themen „gesundes bauen“ vermittelt wurden. Ebenso ist diese Ausbildung eine elementare Voraussetzungen, damit ein Baubiologe fachlich korrekte Messungen in den Bereichen Schimmel, Wohngifte, Elektrosmog oder ionisierende Strahlung durchführen kann. Folglich sind diejenigen Baubiologen zu empfehlen, welche die staatlich anerkannten Lehrgänge und Prüfungen des Instituts für Baubiologie und Nachhaltigkeit (IBN) absolviert haben und entsprechend zertifiziert sind.

Ein seriöser Baubiologe ist kein Verkäufer

Oftmals werden „baubiologische Beratungen oder Untersuchungen“ für wenig Geld angeboten. Diese Dumpingpreise öffnen die Einfallstür für zwielichtige Zeitgenossen. Insbesondere werden billige Schlafplatzuntersuchungen angeboten, an deren Ende Sie dann völlig überteuerte und nutzlose „Entstörprodukte“ kaufen sollen. Ein seriöser Baubiologe wird Ihnen lediglich Empfehlungen für geeignete und wirksame Produkte geben. Also Augen auf.

Ausführung gemäß geltender Richtlinien

Vor allem die baubiologischen Messungen sollte der Sachverständige -soweit dies möglich ist- nach standardisierten Abläufen durchführen. Auch die daraus resultierenden Mess-Ergebnisse sollte er nachvollziehbar dokumentieren, damit man ggf. Vergleichsmessungen z.B. zur Sanierungskontrolle durchführen kann.

Ein seriöser Baubiologe arbeitet z.B. in Anlehnung an folgende Richtlinien.

  • aktueller Standard der baubiologischen Messtechnik (SBM)
  • Leitfäden der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute e.V. (AGÖF)
  • Technische Regeln für Gefahrstoffe (z.B. TRGS 519 für Asbest, TRGS 402  für Exposition bei inhalativen Substanzen usw.)
  • DIN EN ISO 16000-xx für Innenraumluft – Verunreinigungen
  • Schimmelpilzleitfaden des Umwelt – Bundesamtes
  • Biostoffverordnung der BG Bau
  • WTA-Merkblätter (wissenschaftlich-technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerks – Erhaltung und Denkmalpflege e.V.)
  • Hinweise des Berufsverbandes deutscher Baubiologen VDB

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass baubiologische Richtwerte und Empfehlungen in der Regel wesentlich strenger sind als Richtwerte von Behörden oder anderen „offiziellen Institutionen“. Die Baubiologie legt nämlich sehr großen Wert auf die Gesundheitsvorsorge und vertritt nicht die Verharmlosungs – Strategie der Industrie und der Politik.

Zusammenarbeit mit akkreditierten Laboren

Bei der Beurteilung von Schimmelpilzen oder Schadstoffen in der Raumluft sendet der Baubiologe die genommenen Proben in ein akkreditiertes Fachlabor. Diese Proben wertet das Labor nach standardisierten Verfahren aus.  Anhand der so gewonnenen Ergebnisse findet der Baubiologe in Verbindung mit weiteren Messungen und Untersuchungen die Schadstoffquellen und kann geeignete Maßnahmen zu deren Beseitigung empfehlen.

Von (preisgünstigen) Do-it-Yourself-Tests sollten Sie deshalb auch die Finger lassen – sie liefern keine sicheren und belastbaren Ergebnisse.