Das „Fass“ kommt zum Überlaufen
Wenn Schadstoffe in Häusern auftauchen, kommt es unterschiedlichen Menschen zu verschiedenen Allergie -Artigen Symptomen. Denn jeder reagiert etwas anders auf negative Umweltreize: Ob tränende Augen oder Halskratzen – Vieles ist möglich. Auch kann es sein, dass sich Beschwerden erst nach Jahren einstellen, wenn sich z.B. die persönlichen Lebensumstände oder der allgemeine Gesundheitszustand ändert. Oftmals kommt das „Fass zum Überlaufen“, wenn die Bewohner plötzlich vermehrten Stress ausgesetzt sind. Wenn sie sich über längere Zeit ungesund ernährt haben oder sie weitere negative Belastungen ertragen müssen (z.B. erhöhte Schadstoffbelastung durch unfachmännische Amalgamentfernung beim Zahnarzt, vermehrte Elektrosmogbelastung, psychische und seelische Probleme usw.) reagiert der Körper. Dann kann es durchaus sinnvoll sein, eine Hausuntersuchung auf Wohngifte durchführen zu lassen.
Häufige Krankheitsbilder bei Wohngiften
Die gesundheitlichen Wirkungen und Symptome lassen sich leider nur in den seltesten Fällen einem bestimmten Schadstoff zuordnen. Außerdem reagiert jeder Mensch anders auf die verschiedenen Einflüsse. Häufig entsprechen die Symptome einer Allergie, wie z.B. juckende oder gerötete Haut oder Schleimhäute, Fließschnupfen, Niesen oder brennende Augen.
Einige mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit werden anschließend aufgeführt.
Holzschutzmittel, PCP, Lindan:
Taubheitsgefühl, Gliederschmerzen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Haut- und Schleimhautreizungen, Leberschäden, krebserzeugend, hauptsächlich Schäden und Störungen der Nerven
Insektizide (Anti-Motten-Gift, Raumsprays usw.):
Hautreizungen, schmerzhaftes Jucken in Gesicht und Armbereich, Schwindel, Tinnitus, Schäden und Störungen der Nerven, Verkrampfungen, Taubheitsgefühl
Weichmacher und Flammschutzmittel:
Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schäden und Störungen der Nerven, Schleimhautreizungen
PAK (z.B. in Teer-Produkten):
eindeutig krebserregend, Schäden an Leber und Nieren
Schwermetalle (Arsen, Blei, Cadmium usw.):
Leber- und Nierenschäden, Blutarmut, Nervenleiden, Allergien, Knochenveränderungen
Mögliche Schadstoffquellen
Weichmacher sind in erster Linie in PVC oder anderen vinylhaltigen Fußbodenbelägen zu finden (VC-Böden). Insbesondere in Teppichrücken-Beschichtungen, lackierten Türen und Möbelstücken und vielen anderen Kunststoffprodukten werden sie eingesetzt. Auch in Vinyltapeten, Farben und Lacken sind sie vorhanden. Weichmacher werden auch für den „Fogging-Effekt“ mit verantwortlich gemacht.
Flammschutzmittel kommen ebenfalls in vielen Kunststoffprodukten vor (Computergehäuse, Fernseher, Plastikspielzeug). Neben, Glasfasertapeten und Vinyltapeten enthalten vor allem „geschäumte Materialien“ wie Matratzen, Polstermöbel, PU-Bauschäume oder Polystyrol teilweise erhebliche Mengen an Flammschutzmittel. Für den Kauf von Flammschutzmittelfreien-Matratzen liegen einige brauchbare Testberichte von „Stiftung-Warentest“ oder „Ökotest„vor
Polycyklische Aromatische Kohlenwsserstoffe (PAK’s) können immer dort auftreten, wo teerhaltiges Abdichtungs- und Isoliermaterial gegen Feuchte verwendet wurde. Teerhaltige Dachpappen wären hierbei zu nennen. Aber auch teerhaltige Parkettkleber bis in die 70er Jahre hinein, sowie Asphaltfußbodenplatten. Durch Fugen und Risse im Bodenaufbau können diese Stoffe in die Wohnräume gelangen. Als weitere Quellen für PAK’s gelten Autoabgase, Tabakrauch und offene Feuer aller Art.
Schwermetalle sind in neueren Baustoffen und Einrichtungsgegenständen eher selten zu finden. Manchmal sind sie noch in Textilien oder Lederwaren vorhanden. Sie sind auch in alten Wasserleitungen (Eisen- und Bleirohre) aber auch in neueren Kupferleitungen vorhanden. Hierbei gilt: je saurer und weicher das Wasser ist, desto eher werden die Schwermetalle aus dem Leitungsmaterial herausgelöst.
Bei Allergien oder anderen Verdachtsmomenten:
Wohngifte messen lassen
Wenn bereits eine Allergie oder sonstige Krankheitsbilder bei Hausbewohnern auftreten, sprechen Sie bitte Ihren Baubiologen an. Dieser wird nach eingehenden Analysen die Quellen für Gebäudeschadstoffe finden und gezielte Vorschläge zu deren Minimierung machen. In vielen Fällen kann das zu einer Linderung der Gesundheitsbeschwerden führen.