Formaldehyd in Haus oder Wohnung ? Wir messen die Luftqualität !

Formaldehyd kann man messen

Formaldehyd ist ein giftiges, farbloses Gas, das man recht einfach in der Luft messen kann. Die Geruchsschwelle liegt gemäß verschiedener Literaturstellen zwischen 0,05 und 1 ppm (=Parts Per Million). Wie bei allen Gerüchen von Schadstoffen gibt es auch hier sehr unterschiedliche Wahrnehmungen durch betroffene Personen. In höheren Konzentrationen riecht dieser Schadstoff stechend.

Achten Sie bei Formaldehyd auf die Symptome

Je nach dem, ob Sie einer kurzfristigen (starken), oder einer länger andauernden Belastung ausgesetzt sind, verursacht Formaldehyd verschiedene Symptome. Diese und andere Hinweise wie Kopfschmerzen, Augenjucken oder Schleimhautreizungen sollten Sie rechtzeitig beachten. Ansonsten kann die Gesundheit Schaden nehmen. Außerdem gilt Formaldehyd als krebserregender Schadstoff und sollte schon deshalb die Luftqualität nur unwesentlich belasten. Zudem messen wir in Innenräumen auch andere Aldehyde -wie z.B. Acetaldehyd- oftmals in besorgniserregenden Konzentrationen.

Formaldeyhd

Formaldehyd – Belastung bei bestimmten Symptomen (Bild Pixabay)

Wir messen Formaldehyd in Haus und Wohnung !

Bei einem Verdacht auf zu viel Formaldehyd oder Acetaldehyd in Haus und Wohnung sollten Sie einen Baubiologen ansprechen. Das gilt auch dann, wenn diverse Symptome bei den Bewohnern auftreten. Er kann nach einer kurzen Abklärung Ihres Wohnumfelds auch diese Belastung in der Raumluft messen. Insbesondere wenn in der Wohnung bestimmte Möbel oder Ausbauplatten in Wänden und Decken vorkommen, werden die baubiologischen Vorsorgewerte recht schnell überschritten. Probleme mit der Gesundheit lassen dann nicht lange auf sich warten.

Der Baubiologe kann am besten unter Mitwirkung eines chemischen Labors das Formaldehyd feststellen. Dabei zieht er zunächst die Raumluft für genau eine Stunde auf ein spezielles Prüfröhrchen. Die klimatischen Randbedingungen wie Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur muss man dabei ebenfalls notieren. Das Labor bestimmt dann exakt die vorliegende Formaldehyd – Konzentration.

Leider empfehlen verschiedene Organisationen auch unterschiedlich hohe Richtwerte für Formaldehyd in der Raumluft. Unsere Messungen der Schadstoffe beziehen sich stets auf die Empfehlungen des Standards der Baubiologischen Messtechnik (SBM). Sie sind relativ streng und bieten den besten Vorsorgeschutz für Ihre Gesundheit. Gemäß SBM gelten Formaldehyd-Konzentrationen unter 20 µg/m³ Luft als unauffällig. In der Regel sollte man für heutige Wohnungen einen „Normalwert“ von 20-30 µg/m³ Raumluft anstreben. Aufgrund vieler verbauter Holzwerktsoffplatten (Spanplatten, OSB-Platten) ist die Belastung jedoch oftmals höher.

Behördliche Werte schützen nicht die Gesundheit !

Offizielle Stellen wie das ehemalige Bundesgesundheitsamt (heute Bundesinstitut für Risikobewertung BfR) erlauben für Schadstoffe wie Formaldehyd den deutlich höheren Richtwert von 100 µg/m³ Luft. Fachleute gehen davon aus, dass diese Empfehlung wiedermal eindeutig ein Industrie-freundlicher Wert ist. Er dient nicht dem Gesundheitsschutz der Bewohner, sondern lediglich dem Profit der verarbeitenden Betriebe.

Im Gegensatz zu Deutschland gelten in anderen Ländern deutlich strengere Maßstäbe für die Luftqualität (z.B. 10µg/m³ in Frankreich für eine Langzeitbelastung).

Gesetzlich einklagbare Grenzwerte bzgl. Formaldehyd gibt es für private Wohnungen und Häuser in Deutschland bislang immer noch nicht. Allerdings stellte das Oberlandesgericht Nürnberg in einem Urteil vom 15.01.1992  fest, dass eine Belastung über 75 µg/m³ einen unbrauchbaren Wohnraum in einem neu errichteten Gebäude darstellt.

Formaldehyd kann man nicht nur in Möbeln messen

Seitdem man z.B. bei Einweggeschirr oder Kaffee-Trinkbecher auf die Reduzierung von Plastik hinarbeitet, kommen dort vermehrt andere Produkte zum Einsatz. Insbesondere Kunststoffgeschirr mit Beimischungen von Bambusfasern (Teller, Becher, Tassen, Pfannenwender) sind hier zu nennen. Diese „Mischprodukte“ bestehen ebenso wie reines Melamingeschirr aus Melaminformaldehydharz – Klebern (manchmal mit „MF“ gekennzeichnet). Diese Substanzen geben insbesondere bei der Einwirkung von Hitze (heißer Kaffee) oder durch Säuren das krebserregende Formaldehyd ab. Forscher konnten bereits in vielen Speisen und Getränken Formaldehyd messen. Das Gift gelangt sodann mit der Nahrung in den menschlichen Körper und schadet dem Organismus.

Verzichten Sie deshalb auf solche Gegenstände. Verwenden Sie lieber Geschirr / Trinkbecher aus Edelstahl, Glas, Porzellan oder bestenfalls aus den Kunststoffen HDPE und PP.