Schimmelbefall im Haus – man kann Ihn messen

Ein Schimmelbefall liegt dann vor, wenn sich mikroskopisch kleine Lebewesen auf oder in einem Material vermehren oder vermehrt haben. Das ist unabhängig davon, ob diese Mikroorganismen noch leben oder bereits abgestorben sind. Eine wesentliche Voraussetzung für einen Befall durch Schimmel ist ausreichend Feuchtigkeit in dessen Umgebung. Mit zunehmendem Feuchtegehalt von Baumaterialien steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Schimmelpilze wachsen.

Im Unterschied zu einem Befall spricht der Fachmann von einer Kontamination. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Verunreinigung von Schimmel – Sporen. Sie sind von einer anderen „echten“ Schimmelpilz – Quelle herangeflogen oder wurden durch direkten Kontakt übertragen. Ein wirkliches Schimmelwachstum hat dann (noch) nicht stattgefunden.

Schimmelbefall auf Oberflächen kann man messen

Ob wirklich ein Schimmelwachstum in der Wohnung vorliegt oder vorgelegen hat, kann der Sachverständige mit Hilfe eines Klebefilmstreifens messen.  Nach dem Andrücken auf die zu untersuchende Fläche klebt er den Filmstreifen auf einen Objektträger. Unter dem Mikroskop sieht der Fachmann dann, ob bereits z.B. Mycel (=Wurzelwerk des Pilzes) zu finden ist. Das ist ein untrügliches Zeichen auf ein Schimmel – Wachstum. Sind ausschließlich Schimmelsporen zu finden, deutet das auf eine Kontamination durch Schimmelpilze hin.

Sichtbare Schimmel – Flecken führen meist zu einer großen Besorgnis der Bewohner, selbst wenn nur kleinste Flächen in der Wohnung betroffen sind. Verdeckter Befall ist jedoch häufig sehr viel kritischer, da nicht selten große Mengen an Pilzbestandteilen vorhanden sind. In der Luft kann man dann die Schimmelbelastung durch solch winzige Partikel messen.

Schimmel in der Luft messen

Messgerät für Schimmelbefall in der Luft

Schimmelsporen in der Luft messen (Bild: Hausdiagnose Linsengericht)

In der Luft kann man die Schimmelbelastung messen, welchen direkten Einfluss auf den Menschen hat. Durch das Einatmen von Schimmelsporen kommt es -je nach Konzentration- bei den Bewohnern manchmal zu

  • Atemwegsbeschwerden,
  • allergischen Reaktionen,
  • Reizungen von Schleimhäuten
  • Vergiftungserscheinungen
  • Beeinträchtigung der Lunge (Aspergillose)

Solche Symptome und die Heftigkeit der Krankheitsverläufe hängen auch vom allgemeinen Gesundheitszustand der betreffenden Personen ab (einschlägige Vorerkrankungen vorhanden ??).

Weil Schimmelpilze ein Teil unseres täglichen Lebens sind und immer und überall vorkommen, muss eine Schimmel – Messung in der Raumluft stets mit einer Außenluftmessung einhergehen. Nur so kann man feststellen, ob im Vergleich zur Außenluft eine versteckte Schimmelpilzquelle in der Wohnung wahrscheinlich ist oder nicht. Hiermit kann der Schimmel – Sachverständige eine mögliche Schimmel – Belastung der Bewohner herausfinden.

Allerdings gibt es auch Schimmelpilze, die aufgrund hoher Giftigkeit gar nicht, oder nur in äußerst geringer Konzentration in der Raumluft vorkommen dürfen. Diese Pilze treten vorwiegend bei Feuchte – Schäden in Verbindung mit Gipskartonplatten oder Papiertapeten auf (z.B. Stachybotrys, Aspergillus versicolor, Chaetomium).

Weiterhin gibt es Pilze, die Ihre Schimmelsporen nur sehr schlecht über die Raumluft weitertragen. Diese sollte man dann wieder durch Klebefilmproben Identifizieren.

Holen Sie sich professionelle Hilfe vom Baubiologen

Zögern Sie nicht, bei Verdacht auf eine Schimmelbelastung im Haus, professionelle Hilfe zu holen. Je früher man einschreitet, desto weniger aufwändig sind die zu treffenden Maßnahmen. Sprechen Sie unseren Fachmann gerne an, wenn z.B. Untersuchungen auf Schimmelsporen oder ein Messung von Feuchtigkeit in der Wohnung gewünscht ist.